Die Igelfrau zieht ihren Mann mit spitzen Widerborsten an. Sie tut als wolle sie nichts wissen von Igelei und Stachelküssen.
Im Schein der Keuschheit hockt sie nieder und blinzelt ab und zu verrucht, versteckt in sich`rem Stachelmieder, nach Stachelinski, der sie sucht.
Hat er dann endlich sie gefunden, erwacht in ihm, (und das nicht häufig), der Urtrieb für pikante Stunden, das heißt, der Igel da ist läufig.
Er läuft auch, ganz vom Ziel besessen, umkreist wie wild sein sprödes Weib, die Sinnestäuschung unterdessen entstachelt lüstern ihren Leib.
Und wie im Rausch hetzt er seit Stunden, bringt so sein Weib und sich in Trance mit seinem Tanz der tausend Runden, schon fiebrig witternd seine Chance.
Ob`s ihm gelang, ich kann`s nicht wissen, die Sonne war am Horizont verglüht und schlaflos lag ich nachts in meinen Kissen: "Nie hat sich einer so um mich bemüht!"
Was des Einen große Plage ist des Anderen Gewinn, somit hat, was auch geschehe, immer irgendeinen Sinn.